Die Folge 'Die offene Tür', in der 'Der Kriminalist' erstmals im Spielfilmformat ermittelt, bildet das Ende und zugleich den Höhepunkt der diesjährigen. Es sind die Gestrandeten, die, die sich in unserer Gesellschaft ganz unten befinden, um die sich Der Kriminalist Bruno Schumann in der Folge Die offene Tür kümmert. Ganze eineinhalb Stunden lang. Zu Beginn ein Toter. Ein Fall für die Statistik, so könnte man meinen. Aber der Kriminalist (dargestellt von Christian Berkel) will verstehen, wie dieser junge Mensch gestorben ist. Die Kamera gibt die Tristesse am U-Bahn-Knotenpunkt „Kottbusser Tor“ in eindrucksvollen Bildern wieder. Die „Geschäfte“, die hier neben den legalen getätigt werden, sind zwischen den verschiedenen Gruppen aufgeteilt. Nach und nach sterben junge Drogenabhängige. Sollen die „Geschäftsfelder“ neu aufgeteilt werden? Was steckt dahinter? Wird ein neuer Bandenkrieg losgetreten? Bruno Schumann aber will außerdem wissen, wer die waren, die unter der Brücke am goldenen Schuss gestorben sind. Den Vorwurf, er sitze im Elfenbeinturm kontert er mit „Dann holen Sie mich doch da runter.“ Währenddessen ist von einem Mann die Rede, der den Jungen eine „offene Tür“ anbietet, immer dann, wenn es kalt ist. Ist er gar kein Wohltäter, sondern ein Mörder? Und was ist mit dem ehemaligen LKA-Beamten Ulli Grützke, der um den Platz schleicht und gezeigt wird, wie er in seiner Wohnung Schubert-Lieder hört und in dessen Kühlschrank eine große Schale grüner Wackelpudding steht? Der Junge Max wird zur Schlüsselfigur für Bruno Schumann, dem er erst seinem Namen sagt, als der ihm seine warmen Handschuhe schenkt. Als er ihn zum Essen einlädt, spiegelt sich im Gesicht des Schauspielers Berkel das Verschlingen der Pizza durch den ausgehungerten Max. Wie viel ist Freundschaft wert, unter Menschen, die von ihrer Sucht regiert werden? „Die offene Tür“ kommt gänzlich ohne Voyeurismus aus. „Zuneigung, Wärme. Ein Platz im Leben.“ Genau das wird diesen jungen Menschen vorenthalten, das ist das, wonach sie sich sehnen und wovon sie Lichtjahre entfernt sind. Offene Tür EvAm Ende zieht die gute Tat Böses nach sich, wie ein Fluch. Kann es Sühne geben? Das Schlussbild zeigt ein Märchen, versucht, aus dem Bösen das Gute wieder herauszulösen. Gemeinde Der Offenen Tür FreiburgIst der Täter selbst nicht das größte Opfer in diesem Film, der so unter die Haut geht und in dem Leonard Kunz die jugendliche Hauptrolle mit großer Eindruckskraft bis an die Schmerzgrenze des Zuschauers spielt? Eine großartige Leistung! Klasse gespielt und gefilmt auch der Dialog zwischen Schumann und Grützke ( Ulrich Noethen), in dem die beiden ausgebildeten Kriminalisten, jeder darin geschult, Mimik und Körpersprache des anderen zu deuten, sich gegenseitig aufmerksam belauern. In weiteren Rollen sind zu sehen: Henriette Müller, Timo Jacobs, André Hennicke u.a. Das Drehbuch ist von Christoph Darnstädt, die Musik von Michi Kadelbach, Ton Matthias Pamperin, Schnitt Boris Gromatzki, Regie führte Züli Aladag, Produzentin Claudia Schneider, Redaktion Wolfgang Witt (ZDF). Im Anschluss an die Vorführung des Filmes gab es auf der Ludwigshafener Parkinsel beim Festival des deutschen Films ein Filmgespräch mit den Schauspielern Christian Berkel und Leonard Kunz, der Produzentin Claudia Schneider und dem Regisseur Züli Aladag, moderiert von Josef Schnelle, der die Filme mitauswählt.
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March 2019
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